Grußwort des Thüringer Ministerpräsidenten Mario Voigt

Sehr geehrte Damen und Herren, 
liebe Besucherinnen und Besucher, 

seit nunmehr 33 Jahren feiern wir gemeinsam das jüdische Leben in Thüringen im Rahmen der Jüdisch-Israelischen Kulturtage. Denn das Grüne Herz Deutschlands ist ohne unsere vielfältige und bunte jüdische Kultur, die hier seit über 900 Jahren eine Heimat hat, nicht denkbar. Von dieser tiefen Verbindung zeugt nicht zuletzt die Alte Synagoge in Erfurt – das älteste noch erhaltene jüdische Gotteshaus Mitteleuropas. Zu dieser Geschichte gehört aber ebenso der antisemitische Hass, der im Holocaust seinen grauenhaften Höhepunkt fand und bis heute immer wieder aufflackert.  

Diese wechselvolle Vergangenheit ist mir als Ministerpräsident genauso wie der ganzen Thüringer Landesregierung dauernde Verpflichtung. Wir stehen an der Seite unserer jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger und werden alles in unserer Macht Stehende tun, um ihnen ein sicheres Leben ohne Angst in Thüringen zu garantieren. Antisemitismus – egal, hinter welcher Maske er sich versteckt – darf in unserer Heimat keinen Platz haben. Nicht zuletzt deshalb sind die Jüdisch-Israelischen Kulturtage in jedem Jahr wieder ein starkes Zeichen des Zusammenhalts.

Mein Dank gilt all jenen, die uns auch in diesem Jahr dieses Miteinander wieder ermöglichen, insbesondere der jüdischen Landesgemeinde Thüringen und dem Förderverein für Jüdisch-Israelische Kultur in Thüringen e. V. Gemeinsam mit den Künstlerinnen und Künstler gelingt es ihnen immer wieder, die Kulturtage im Spannungsfeld zwischen schöner Kunst, Debatte und Erinnerung neu zu positionieren und uns zum Austausch einzuladen. Der 7. Oktober 2023 und der Terror der Hamas gegen Israel wirken bis heute nach – auch darüber müssen wir reden. Genau diesen Raum für Gespräche bieten die Kulturtage. Gleichzeitig werden wir erleben, wie kraft- und hoffnungsvoll, vital und wandlungsfähig jüdische Kultur und Kunst ist. Bei den Jüdisch-Israelischen Kulturtagen sind wir als Besucherinnen und Besucher am Puls der Zeit. 

Und so dürfen wir uns in den kommenden Wochen zwischen Purim und Pessach wieder auf ein facettenreiches Festival mit mehr als 80 Veranstaltungen wie Konzerten, Lesungen, Vorträgen, Ausstellungen und Begegnungen in 16 Thüringer Gemeinden und Städten freuen. Sie werden großartige Künstlerinnen und Künstler erleben, die uns israelische und jüdische Kultur aus ganz unterschiedlichen, neuen und überraschenden Blickwinkeln präsentieren werden. 

Ich wünsche den 33. Jüdisch-Israelischen Kulturtagen, dass sie auf reges Interesse stoßen und zur kulturellen Verständigung im Grünen Herzen Deutschlands beitragen.

Ihr
Mario Voigt