
Die Große Synagoge in Erfurt in Virtual Reality erkunden Erinnerungsort Topf & Söhne
Die Große Synagoge am Kartäuserring (heute Juri-Gagarin-Ring) wurde 1884 geweiht. Der imposante Bau war der religiöse und kulturelle Mittelpunkt einer lebendigen und selbstbewussten jüdischen Gemeinde, die entscheidende Impulse für die Entwicklung der Stadt Erfurt setzte. In der Pogromnacht im November 1938 zerstörten Nationalsozialisten die Synagoge, verschleppten die jüdischen Männer in das nahe KZ Buchenwald und griffen jüdische Geschäfte an. Aus der Entrechtung und Verfolgung von Jüdinnen und Juden wurde massenhafte direkte Gewalt, die letzten Räume selbstbestimmten jüdischen Lebens in Erfurt wurden zerstört.
Moderne Technik macht es nun möglich, die digital rekonstruierte Große Synagoge in ihrem historischen Zustand virtuell zu besuchen. Mithilfe einer Virtual-Reality-Brille kann der Raum individuell, interaktiv und wie in Originalgröße erkundet werden. Audioaufnahmen, Fotos und ein Film vermitteln ein reichhaltiges Wissen über jüdische Religion und Kultur.
Die Nutzung der VR-Brille ist im Gehen, Stehen oder im Sitzen möglich. Die Handhabung wird in einer Einführungsstation in der Virtual Reality vermittelt und durch geschultes Personal unterstützt. Die Aufenthaltsdauer in der VR ist frei wählbar, die Nutzung aller Informationsangebote dauert 45–60 Minuten. Empfohlen ab 13 Jahren.
Der Veranstaltungsort ist rollstuhlgerecht zugänglich.
Eintritt frei, Eine Anmeldung wird erbeten: fsj.topfundsoehne@erfurt.de oder 0361 655-1681